Pick-to-Light beschleunigt manuelle Logistik um über 60 Prozent

Wie ein lichtgeführtes System Sortier- sowie Kommissionierprozesse deutlich beschleunigt und Fehlerquoten drastisch reduziert

Als Spezialist für technische Textilien und Schutzbekleidung entwickelt, produziert und vertreibt Sioen Apparel weltweit Garne, Gewebe, Vliesstoffe, Textilien und Bekleidung für verschiedene Anwendungen. Zur Optimierung der In- und Outbound-Prozesse im Distributionszentrum am Standort Mouscron in Belgien hat Sioen ein leistungsstarkes Lagerverwaltungssystem in Kombination mit einer Pick-to-Light-Lösung auf Basis der PTL110-Serie von Turcks Optosensorik-Partner Banner Engineering und Turcks IP67-I/O-Modulen TBEN implementiert. Durch den Einsatz der kaskadierbaren Anzeigemodule mit optionalem Touch-Button und optischem Sensor wurden Fehlerquoten drastisch reduziert und Sortier- sowie Kommisionierprozesse deutlich beschleunigt.

  • Nach dem Scannen signalisiert das WMS via Pick-to-Light, wo der Karton abgelegt werden muss

  • Im Logistikzentrum in Mouscron werden Waren verarbeitet, kommissioniert und versandfertig gemacht

  • Die Mitarbeiter stellen den Karton auf die angezeigte Palette und quittieren die Aktion über den PTL110

  • Turcks TBEN-S Multiprotokoll-I/O-Module sichern die Kommunikation zwischen den PTL110 und dem WMS

  • Der PTL110 mit Touch-Button, optischem Sensor und dreistelligem Display ist für die Bedienerführung ideal

  • Filiep Vanwymelbeke | Sioen Apparel

Wer in anspruchsvollen und potenziell gefährlichen Umgebungen arbeitet, benötigt hochwertige Schutzkleidung, die vor Verletzungen oder Unfällen schützt. Das belgische Unternehmen Sioen ist auf technische Textilien und Berufsschutzkleidung spezialisiert und produziert weltweit an 22 Standorten in 20 Ländern mehr als drei Millionen Stück Schutzkleidung. Am Standort Mouscron betreibt das Familienunternehmen neben vier Produktionswerken ein großes Versand- und Distributionszentrum. Dort werden weltweit produzierte Bekleidungsteile verarbeitet, gelagert und kommissioniert, sodass sie schnell und effizient an die Kunden versendet werden können.

Bisher erfolgten die Inbound- und Outbound-Prozesse größtenteils manuell. Nach der Anlieferung wurden die Paletten zu einem Mitarbeiter transportiert, der die Kartons einzeln scannte und auf jeweils definierten Palettenpositionen ablegte. Auf diese Weise disponierten vier bis fünf Mitarbeiter einen LKW in rund fünf Stunden. 

Im Outbound erhielt ein Mitarbeiter für jeden Kunden eine Kommissionierliste und ging durch das Lager, um die Ware zu sammeln. „Diese Arbeitsweise war natürlich nicht effizient“, erinnert sich Filiep Vanwymelbeke, Logistikleiter bei Sioen Apparel. „Deswegen suchten wir nach einem System, das die Herausforderungen sowohl der Inbound- als auch der Outbound-Logistik bewältigen kann.“ Zur Lösung des Problems hat man schließlich ein leistungsstarkes Lagerverwaltungssystem (WMS) in Kombination mit einer fehlersicheren Pick-to-Light-Lösung auf Grundlage der PTL110-Serie von Turcks Optosensorik-Partner Banner Engineering implementiert.

Inbound: Pick-to-Light als Spielmacher
Beim Wareneingang (Inbound) heben Mitarbeiter die Kartons von den Paletten auf ein Förderband. Ein Scanner erfasst die Etiketten an den Kartons automatisch im Vorbeifahren. Je nach Etikett werden sie dann zu einem von sechs Förderbändern geleitet. Nachdem ein Mitarbeiter am Ende des Förderbands den angelieferten Karton gescannt hat, signalisiert das WMS über das Pick-to-Light-System sofort, auf welche Palette dieser abgelegt werden muss. Der Mitarbeiter stellt den Karton auf die jeweilige Palette ab und quittiert seine Aktion über den Touch-Button des PTL110-Geräts, der sich über der Palette befindet. 

Das Pick-to-Light-System stellt mehrere Signalzustände bereit. Ist die Palette z. B. vollständig und kann entnommen werden, leuchtet die LED der PTL110 blau.

Outbound: zuverlässige Auftragskonsolidierung
Auf dem Ausgangsförderer laufen zwei Warenströme zusammen: Kartons mit einheitlichem Inhalt und Kartons mit einer Mischung unterschiedlicher Waren. Der Mitarbeiter scannt den Karton, woraufhin das WMS die Palette bestimmt, auf die er abgelegt werden soll. Die PTL110 signalisieren mittels einfacher Farbsignale den jeweiligen Standort der Palette. „Mit dieser Arbeitsmethode sind wir sehr zufrieden“, sagt Vanwymelbeke. „Wir denken darüber nach, die Anzahl der PTL110-Geräte im Outbound zu verdoppeln, damit noch mehr Kunden und Spediteure gleichzeitig bedient werden können.“

Multiprotokoll-I/O-Modul sichert Betrieb 
Die Kommunikation der PTL110-Geräte mit dem WMS ist für den optimalen Betrieb der Lösung entscheidend. Dazu sind sämtliche PTL110-Geräte über Turcks Multiprotokoll-I/O-Module TBEN-S angeschlossen. Die robusten IP67-Module können ohne Schaltschrank direkt an der Förderstrecke montiert werden und sind standardmäßig mit der webbasierten Field-Logic-Controller-Software ARGEE ausgestattet. 

Die Kommunikation mit dem WMS kann einfach durch die Verwendung von PickIQ konfiguriert werden. Das IT-Personal des Kunden benötigt dafür keine speziellen Kenntnisse in Bezug auf Automatisierungssoftware. 

Fehlerquote auf null gesunken 
Die Vielseitigkeit der PTL110-Geräte wird durch ihre Anwendung sowohl im Inbound- als auch im Outbound-System deutlich. Sie zeichnen sich durch ihre schnelle Reaktionszeit und flexible Installationsmöglichkeiten aus, was eine einfache Anpassung und Erweiterung der Anlage ermöglicht. Die M12-Steckverbinder ermöglichen eine schnelle und sichere Installation mehrerer Geräte. 

„Die Fehlerquote im Inbound ist praktisch auf null gesunken“, stellt Vanwymelbeke fest. „Wo bisher fünf Mitarbeiter bis zu fünf Stunden für einen Lkw benötigten, wird dieser heute von drei Mitarbeitern in zwei bis drei Stunden abgefertigt. Das entspricht pro Lkw einer Zeitersparnis von täglich bis zu 15 Stunden. So können wir unsere Mitarbeiter für andere Aufgaben einsetzen.“

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